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Channel: Kommentare zu: Diese Möhre ess‘ ich nicht!
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Von: Dörte Giebel | dieGoerelebt

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Hallo in die Runde,

es tut mir leid, dass ich mich erst jetzt in die Diskussion einbringen kann.

Ich bin wirklich überrascht, in welchem Ausmaß mein BLOG-Beitrag als Patin als „streng“ und „von oben herab“ rezipiert wird. Dass ich damit zumindest bewirkt habe, dass online diskutiert wurde, freut mich, denn damit habe ich ja eine Hoffnung von Johannes erfüllt.

Was ich erstaunlich finde, ist – und darüber werde ich später auch noch bloggen – wie stark ich als Person mit den Sätzen des Blog-Beitrags identifiziert werde. Auf die Idee, dass hier Denkanstöße formuliert wurden, zu denen sich auch von meiner Seite noch viele diffenzierte Gedanken äußern ließen, ist eigentlich nur Walter Böhme gekommen…

Darüber hinaus erlebst Du meine „Legitimation“ als unnötigen Aufbau einer Kommunikationshürde. Tja, warum bin ich wohl auf die Idee gekommen, mich in irgend einer Form „auszuweisen“? Weil Johannes mich im Etherpad als eine Art Expertin angekündigt hat. Und damit nun niemand lange recherchieren muss, worin dieses Expertentum eigentlich bestehen könnte, habe ich das mal zusammen gestelt. So ist das, wenn man/frau von außen ein Etikett angeheftet bekommt, und dieses nun mit Inhalten füllen möchte. Wenn es Dir „erspart“ bleibt, im Vorwege in irgendeiner Form gekennzeichnet zu werden, musst Du auch auf nix reagieren. So einfach ist das.

Was mich im Gesamtkontext irritiert, ist, dass „Expertentum“ teilweise problematisch gesehen wird, teilweise aber sehr begrüßt wird, denn die Online-Sessions sind ja gefüllt mit Experten/innen – aber die Paten/innen sollten besser irgendwie gleiche unter gleichen sein?

Du schreibst: „Man sollte sich als Pate eher in der Funktion des Kursteilnehmers sehen, der die Verbindung zwischen Innen und Außen schafft, und nicht primär die Rolle des kompetenten Kontrolleurs einnehmen.“

Johannes schreibt in seinem Paten-Such-Aufruf: „Sie [die Paten/innen] übernehmen damit eine Fürsorgepflicht für die Inhalte, die in den Offline-Phasen erarbeitet werden, durchaus auch im Sinne einer “Kontrolle” von allzu praxisfernen und theoretischen Überlegungen.“

Dass es nicht um echte Kontrolle geht, versteht sich – dachte ich – von selbst, dass es aber durchaus um das Einbringen von Berufserfahrungen geht, wird aus dem Aufruf deutlich. Nichts anderes habe ich kenntlich machen wollen. Übrigens hat mich Johannes im kollaborativen Etherpad als Expertin angekündigt und damit Erwartungen geschürt. Dem habe ich versucht, gerecht zu werden.

Übrigens wird aus dem Aufruf von Johannes auch deutlich, dass er sich von den Paten/innen wünscht, den Open-Aspekt des Konzeptes zum Leben zu erwecken und eine Diskussion im offenen Internet anzuregen. Darauf habe ich mich angesichts meiner begrenzten Zeit konzentriert. Ein zusätzliches Engagement im passwortgeschützten Forum ließ sich nicht realisieren – und ich wollte dies auch ganz bewusst meinerseits nicht forcieren, weil ich wirklich ein großes Interesse daran hatte/habe, die Diskussionen ins offene Netz zu tragen. Über die Frage, ob so ein semigeschlossener Raum für dieses Konzept Sinn macht oder ob damit das Konzept von Johannes überfrachtet und verkompliziert wird (und den Studierenden nicht unbedingt ein Gefallen getan wird), sollten wir unbedingt auch noch einmal gesondert sprechen. Ich jedenfalls möchte diejenigen, die sich bislang noch nicht entscheiden können, im Internet – ob anonym, mit Pseudonym oder mit Klarnamen – Textspuren zu hinterlassen, nicht in erster Linie als hilfebedürftig betrachten. Ich habe da als Patin auch keine pädagogische Aufgabe drin gesehen und fände das auch ein wenig viel verlangt.

Interessant finde ich, dass Du und wohl auch ein paar andere zu denken scheinen, ich meinte mit „Lurker“ die Studierenden dieses Kurses. Mitnichten! Habe ich das irgendwo gesagt? Aus meiner Sicht wurde das reininterpretiert.

Ich habe mir tatsächlich bis dato gar keine „Sorgen“ um die Studierenden gemacht und sie auch gar nicht in irgendeiner Weise „in der Pflicht“ gesehen, denn sie haben doch gerade mit dem Etherpad hervorragende (netzöffentliche) Arbeit und einen wunderbaren Beitrag zum Knowledge Building geleistet.

Naja, ich versuche, das später nochmal bloggend auf den Punkt zu bringen.

Nix für ungut.
Viele Grüße
Dörte


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